Für SVW geht's nur noch um die "Goldene Ananas"Beim 1:2 gegen Hessen Kassel bleibt es zwischen den rivalisierenden Fan-Gruppen ruhig / DFB mit unglücklicher Schiedsrichter-Ansetzung.
Was haben Pierre Littbarski und Sascha Koch gemeinsam? Richtig. Der inzwischen 49 Jahre alte Weltmeister von 1990 und der (Noch)-Trainer des West-Regionalligisten FSV Oggersheim wurden am Dienstag auf der Tribüne Zeuge der 1:2-Niederlage des SV Waldhof im Verfolgerduell der Süd-Gruppe gegen Hessen Kassel.
Beide sahen mit den 3708 Besuchern ein ordentliches Spitzenspiel. Obgleich nur noch für die Statistik. Denn ob Kassel nach Toren von Renè Ochs (8.) und Thorsten Bauer (71./ Handelfmeter) - Giovanni Speranza traf nach der Pause zum zwischenzeitlichen Ausgleich (50.) - bei vier Zählern Abstand zwei Runden vor Schluss der Sprung auf Platz eins gelingt, scheint unwahrscheinlich. Soweit zum Sportlichen.
Im Prinzip ging es im Carl-Benz-Stadion nicht mehr als um die vielzitierte "Goldene Ananas". Und doch trafen mit den beiden Traditionsklubs zwei Teams aufeinander, deren Anhänger sich nicht sonderlich mögen. Immerhin 250 Rot-Weiße nahmen die weite Anreise unter der Woche in Angriff. Beim DFB haben die Verantwortlichen bei der Ansetzung des Schiedsrichters für das Prestige-Duell ihr Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Der 28-jährige Zweitliga-Schiri (41 Einsätze) Christian Dingert pfiff zum Saisonauftakt - am 15. August gegen 1860 München II - bereits jene unrühmliche Partie, bei der es nach dem Abpfiff zu schweren Krawallen kam. Unter anderem ausgelöst, weil der Unparteiische nach 29 Minuten Unterbrechung nicht hielt, was er per Stadionsprecher verlauten ließ.
Zur Erinnerung: Einige 60-Fans hatten Leuchtraketen auf den Rasen abgeschossen. Im Falle eines weiteren Vorkommens würde die Partie abgebrochen. Tatsächlich "ballerte" ein weiteres Geschoss ab. Aber den Worten Dingerts fehlten die Taten. Zwar unterlag der SVW nicht wegen der Leistung des Unparteiischen. Doch in einem Punkt waren sich viele Besucher hinterher einig: "Wäre es noch um etwas gegangen, hätte es wohl wieder gekracht", so der allgemeine Tenor. Nicht alleine die selbstherrliche Art des Pfeifenmannes, der mitsamt seiner Assistenten drei "Effenberg-Finger" von Kassel-Torjäger Bauer Richtung SVW-Fanblock ungeahndet ließ, brachte unnötig Hektik und erhitzte Gemüter. Der Auftritt wirkte auch auf neutrale Beobachter provokant. Erfreulich: Es blieb dennoch ruhig und Thorsten Weyhing, offizieller Spielbeobachter des DFB, bewertete den Sicherheitseinsatz von Ordnungsdienst und Polizei als gut. robo
28.05.2009, Quelle:
morgenweb.deTrotz Sparkurs soll Waldhof ein schlagkräftiges Team bekommenDer Auftritt des SV Waldhof am Dienstagabend gegen Hessen Kassel gibt trotz der 1:2 Niederlage Mut für die nächste Runde. Die Zuschauer haben unseren Einsatz honoriert, freute sich Alexander Conrad über den Beifall nach einer der besten Saisonleistungen. Dabei musste der Coach Leistungsträger wie Christof Babatz, Echendu Adiele, JanisCrone, Marco Laping und Thomas Ollhoff ersetzen.
So ist Günter Sebert überzeugt, auch unter erschwerten finanziellen Bedingungen eine schlagkräftige Mannschaft für die neue Saison auf die Beine stellen zu können. Das Spielerkarussell fängt an sich langsam zu drehen, was man auch an der Vielzahl der Berater und Scouts auf der Tribüne sehen konnte. So wurde dem Sportlichen Leiter der Italiener Giuseppe Gentile angeboten, der heute an einem Probetraining teilnehmen soll. Der 21-jährige Angreifer kommt vom Perspektivteam Catania Calcio, hat dort aus familiären Gründen jedoch ein Jahr nicht gespielt. Zuvor wurde Teammanager Kenan Kocak der brasilianische Mittelfeldspieler Clayton Zwetsch (23) vom Futebol Clube do Porto empfohlen.
Doch zunächst geht es Sebert darum, eine starke Achse für die neue Mannschaft zu finden. Wir habenKevin Knödler (33) verpflichtet, weil wir uns auf einigen Positionen auch verstärken wollen, begründete er die Maßnahme, dem Ex-Hoffenheimer Keeper den Vorzug gegenüber dem bisherigen Stammkeeper Daniel Tsiflidis (24) zu geben. Was die Abwehr betrifft, möchte der Ehrenspielführer gern die Verträge von Janis Crone und Echendu Adiele verlängern. Bedingung: Deutliche Abstriche im Gehalt. Zudem stehen ein zentraler Mittelfeldspieler und ein Stürmer auf der Wunschliste ganz oben. Mit den Nachwuchstalenten Ergün Pakel, Ali Özgün und Hans Kyei hofft Sam in dieser Woche auf eine Einigung.
An Giuseppe Burgio, dessen Vertrag noch weiterläuft, scheint Pierre Littbarski interessiert zu sein. Burgio ist ein interessanter Spieler, ebenso wie die Kasseler Akteure Rene Ochs und Thorsten Bauer, meinte der 73fache Ex-Nationalspieler. Litti trainiert zur Zeit den FC Vaduz aus dem Fürstentum Liechtenstein, der in der ersten Schweizer Super League mitspielt. Doch Sebert will den mit 20 Jahren erst am Anfang seiner Entwicklung stehenden Angreifer unbedingt am Alsenweg halten.
Doch zunächst benötigt man im Waldhof Lager Gewissheit, ob in der kommenden Saison überhaupt in der Regionalliga gespielt werden kann. Die Unterlagen über die Erfüllung der vom DFB geforderten finanziellen Bedingungen müssen bis Ende nächster Woche eingereicht werden. Für Gerhard Schall ist die Sache noch nicht in trockenen Tüchern. Erst wenn wir wissen, wohin die Reise geht, werden wir die Öffentlichkeit informieren, meinte das Präsidiumsmitglied. Auskunftsfreudiger hatte sich zuletzt Andreas Laib gezeigt. Der Geschäftsführer ließ sich entlocken, dass von den geforderten Lizenzauflagen etwa die Hälfte abgearbeitet
ist. Der Hauptsponsor und ein Premiumpartner würden noch fehlen. Die vom DFB geforderte Nachbesserung soll rund eine halbe Million Euro betragen. Eine weitere Baustelle ist immer noch der Mitte Januar gebildete Sanierungsausschuss. Der Verein hatte seinerzeit angekündigt, die Öffentlichkeit permanent zu sensibilisieren, um das längerfristige Überleben des SV Waldhof zu sichern. Bis heute Fehlanzeige.
Öffentlichkeitsarbeit sieht anders aus. So geht auch Manfred David davon aus, dass ohne vorherige Klarheit die Suche nach einem Präsidentschaftskandidaten erfolglos bleiben wird. Der Wahlausschuss-Vorsitzende: Die Arbeit des Sanierungsausschusses wird sich sicher bis in die nächste Saison hinziehen. Zunächst aber strebt der SV Waldhof im vorletzten Saisonspiel am Samstag (14 Uhr) beim SSV Ulm einen Dreier an, hat man doch in den letzten elf Jahren im Donaustadion nicht mehr gewinnen können. Zudem geht es noch um die Plätze drei bis fünf in der Endtabelle.
28.05.2009, Quelle:
rnz.de